Definition und
Anwendungen:
Es gibt sie schon seit ein paar Jahren. Bezahlen kann man
damit bislang vor allem in mehr als 3000 Shops im Internet. In Deutschland gibt
es die Handelsplattform Bitcoin.de. Laut Angabe auf der Internetseite: Größter
Bitcoin-Markplatz in Europa mit über 260.000 Kunden.
Wir sprechen über Bitcoin
mit der dahinter stehendenen Technologie Blockchain.
Philosophie:
Die Bitcoin-Erfinder wollten eine Währung schaffen, die
keinen Staat mehr braucht, der sie zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt, und
keine Notenbank, die die Geldmenge je nach Einschätzung der Lage ausweiten oder
verkleinern kann.
Kryptographische
Währung oder DIE Formel:
Es gibt keine zentrale Stelle die Bitcoins schafft, wie das Notenbanken
bekanntlich machen. Die Entstehung ist an die Lösung bestimmter Computerrätsel
ohne weiteren Nutzen geknüpft.
Bitcoins geschöpft (Mining genannt, also „fördern“ vergleichbar
mit Gold im Bergbau), kann den Gewinn daraus vereinnahmen, die „Seigniorage“.
(Als Seigniorage wird
der von der Notenbank erzielte Gewinn bezeichnet, der durch die Emission von
Zentralbankgeld entsteht, das Privathaushalte halten.)
Die Idee dabei ist, dass sich die Menge an Bitcoins nur
langsam ausweitet und es eine Obergrenze gibt. Sie liegt bei 21 Millionen
Bitcoins, allerdings teilbar in Untereinheiten ähnlich wie Cent. Experten sind
der Auffassung, dass diese Grenze 2030 erreicht ist.
Bis dahin müssen neue Definitionen geschaffen werden.
Blockchain, wie der Name schon vermuten lässt, steht für eine
Kette von Datenblöcken, diese sind über viele Rechnern verteilt. Hier entstehen
dann Protokolle, die eine Vielzahl von Kauf- und Verkaufsvorgängen
protokolieren. Bislang wird darauf verwiesen,
dass die hierdurch entstehenden Protokolle relativ
unanfällig gegen Manipulationen sein sollen, weil jedes Glied der Kette auf dem
vorherigen aufbaut – und man im Nachhinein keine Zahl verändern kann, ohne die
ganze Kette zu verändern.
Klingt zunächst nachvollziehbar, obwohl es schon kriminelle
Machenschaften in der jüngsten Zeit gegeben hat.
Kommt der Zurzeit erlebte Hype daher, dass diese Technik weniger
manipulierbar erscheint, oder ist die Bitcoin-Währung die Zukunft des
Zahlungsverkehrs mit der Nachvollziehbarkeit von Transaktionen auch bei
Börsenabwicklungen oder wird es bald die nächste noch sicherere Variante geben?
Ein Vergleich von BTX hin zum Internet ist hier
möglicherweise angebracht.
Bildschirmtext (kurz Btx oder BTX) war
ein interaktiver Onelinedienst, gestartet 1983/84. Er kombinierte Telefon und
Fernsehschirm zu einem Kommunikationsmittel und vom Internet komplett abgelöst
worden.
Banken und andere
Markteilnehmer:
Großbanken aus aller Welt erforschen die neue Technik im Konsortium
R3 CEV 42.
Die Technologie könnte für den künftigen Handel auf
Finanzmärkten Anwendung finden.
Barclays, Credit Suisse, HSBC und UBS, haben erstmals in
einem abgeschlossenen weltumspannenden Blockchain-Netzwerk Finanztransaktionen
ausgeführt.
Digital Asset Holdings, ein Unternehmen, das für alle
möglichen Finanzunternehmen Blockchain-Lösungen entwickeln soll. Beteiligte
hieran sind neben der Deutschen Börse noch zwölf weitere große Spieler wie z.B.
Goldman Sachs, BNP oder Citi. Hier sollen Abwicklungslösungen für Wertpapiertransaktionen
entwickelt und getestet werden.
Im Juli 2016 führte ATB Financial eines der ersten Real-Time
Payments der Welt von Canada nach Deutschand (Empfänger Reisebank) mit
Blockchain Technology aus, supported by SAP.
Frage des Vertrauens:
Kann man Bitcoin vertrauen? Dem digitalen Geld welches die
Politik und die Regulierer scheinbar noch nicht auf die Agenda gesetzt haben
und das von Notenbanken derzeit nicht oder noch nicht kontrolliert wird.
Bitcoin ist übrigens nicht die erste künstliche Währung der
Welt. Bereits 1969 hat der Internationale Währungsfonds (IWF)
Sonderziehungsrechte (Special Drawing Rigth, SDR) eingeführt. Die international
als Zahlungsmittel verwendet werden kann. Sie wird nicht an Devisenmärkten gehandelt,
sondern auf IWF-Konten wie ein Buchkredit geführt.
Vertrauen braucht eine Anlaufstelle, wo sich der Anwender auch
hinwenden kann.
Blockchain als Technologie erscheint überzeugend und wird
sicherlich technisch noch weiterentwickelt und wird dann SWIT auch überlegen werden.
(SWIT steht für Society for
Worldwide Interbank Financial Telecommunication, ist eine 1973 gegründete, in
Belgien ansässige Organisation, die den Nachrichten- und Transaktionsverkehr
von weltweit mehr als 10.000 Banken über sichere Telekommunikationsnetze (das
SWIFT-Netz) standardisiert. Sie ist eine Genossenschaft im Besitz der Banken
und dem EU-Recht unterworfen.)
Vertrauen für die
breite Masse zu schaffen, dafür hat die zweite künstliche Währung noch Luft
nach oben.
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